Die Täler und Pässe Graubündens sind heute geprägt vom modernen Strassenbau mit asphaltierten Fahrbahnen, Galerien, Tunnels und beeindruckenden Brückenkonstruktionen. Verborgen bleiben den Durchreisenden die oft nur in Relikten erhaltenen Pfade und Wege, die in den letzten Jahrtausenden, seit dem Beginn der Besiedlung der Alpen angelegt, aufgegeben oder wieder erneuert worden sind.
Die Erforschung, Kartierung und Datierung längst vergessener Pfade und Wege in Graubünden und in den Grenzgebieten Österreichs und Italiens hat sich vor 50 Jahren Armon Planta zur Aufgabe gemacht. Die beeindruckenden Ergebnisse seiner wegweisenden Untersuchungen sind in zahlreichen Büchern und Artikeln veröffentlicht worden.
Als «weisser Fleck» blieb sein Heimattal, das Unterengadin, zurück. Nun hat sein Sohn Tumasch dessen Lebenswerk, ergänzt mit eigenen Untersuchungen, mit der vorliegenden Publikation zum Abschluss gebracht.
In unverwechselbarer, packender Sprache führt der Autor die Leserschaft auf schmalen Pfaden durch unwegsames Gelände am Talgrund, über Wegspuren auf den Innterrassen bis hinauf zu den Strassenrelikten an den Passübergängen der Nord-Süd-Achse. Reich mit Fotos und Skizzen dokumentiert und systematisch in Karten eingetragen, sind die Routen unserer Vorfahren auf einfache Weise sowohl vom Sofa aus wie auch draussen in der Landschaft zu entdecken und zu begehen.
Autor Tumasch Planta im Rondo Magazin 6.2.2023