Der hoch über dem Talboden gelegene Siedlungshügel der Mottata bei Ramosch, umgeben von einer einzigartigen Terrassenlandschaft, ist von herausragender Bedeutung unter den archäologischen Fundorten des Unterengadins. 70 Jahre nach den Ausgrabungen liegt nun die Auswertung der reichen Hinterlassenschaften der bronze- und eisenzeitlichen Siedlungen vor, die zwischen 1600 und 400 v. Chr. auf dem Felskopf standen. Beiträge von Autor:innen unterschiedlicher Fachrichtungen beantworten Fragen zum Siedlungsort, zur Bauweise und Nutzung der Häuser, zum reichen Bestand an Funden aus Ton und Metall und zu dessen Altersbestimmung. Vorgestellt werden darüber hinaus die Untersuchungen der Geowissenschaft und der Archäobotanik, deren Ergebnisse die naturräumlichen Gegebenheiten und die agrarwirtschaftlichen Aspekte des Siedlungsortes und seiner Umgebung beleuchten. Eingehende Analysen zur Herkunftsbestimmung der Geschirrkeramik, ein kritischer Beitrag zu den Zusammenhängen von landwirtschaftlicher Produktion und Bevölkerungsgrösse sowie ein Essay zu unserem (prä-)historischen Wissen und Unwissen zur Ramoscher Geschichte runden die vielschichtige, interdisziplinäre Publikation ab.